Episode 13.2: Conclusions

Was macht ein erfülltes Leben aus? In der zweiten Folge des Staffelfinales sprechen wir über das Gesamt(kunst)werk unseres Lebens.

Diese Episode ist die Fortsetzung vom ersten Teil unseres Staffelfinales, in dem wir uns dem Werk in der Kunst genähert haben. Doch was ist nun dein (Lebens-)Werk? Deine Arbeit? Deine Familie? Was bedeutet es, ein erfülltes Leben zu haben?

Wenn wir den großen Zielen nachspüren, kommen wir schnell zu dem entscheidenden Punkt, der sich sämtlichen Plänen, von der Steuer bis zum Lebenswerk, in den Weg stellt: die Prokrastination. Das “Verbummeln”, das unnötige Aufschieben und Vertragen von Aktivitäten bis der Zeit- oder Leidensdruck so groß ist, dass es gemacht werden muss. Funktioniert mit Schule, Uni und im Job, weil du klar Deadlines hast und Druck von Außen auf dich einwirkt.

Doch die wahre Gefahr der Prokrastination ist, dass es für die langfristigen und großen Ziele im Leben keine Deadline gibt – außer der wörtlich genommenen, die jedoch meist weit entfernt scheint. Das sorgt dafür, dass viele sich zu spät umdrehen und den Blick zurück werfen. Das birgt das Risiko, seine großen Ziele nicht erreicht und sein Werk nicht verwirklicht zu haben. Besonders die Vernetzung der digitalen Mediengesellschaft und die damit einhergehende Illusion, jederzeit alles tun und erreichen zu können was man möchte, macht es zu einer Herausforderung ein Leben zu führen, dass als erfüllt und gelungen wahrgenommen wird. Eine gewinnbringende und humorvolle Perspektive bietet der Tim Urban TED Talk, den du in den Shownotes findest.

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Der Schlüssel, um dein Werk zu vollenden oder zumindest daran zu arbeiten, ist Motivation. Dieser Antrieb des Menschen lässt sich in drei hierarchische Stufen unterteilen: Appetit, Sinn und Verstand. Also grundlegende Bedürfnisse wie Essen, Trinken und Sex, den Wunsch nach Erhalt der Menschen, die uns wichtig sind und das geistige Streben nach Wahrheit und Vernunft. Diese Faktoren können wir zurate ziehen, um unsere Entscheidungen zu prüfen und uns ggf. auch an einem Sonntagnachmittag dazu zu motivieren, an unserem Werk zu arbeiten. Immer mit dem Ziel vor Augen: ein erfülltes Leben.

Was ebenso ein Leben ausmacht, wurde in einer der längsten je durchgeführten Längsschnittstudien untersucht: der Harvard “The Grant & Gleuck Studie”, die über 80 Jahre lang Menschen begleitet und befragt hat. Zu Beziehungen, Beruf und Glück. Spoileralarm: während es zu Beginn der Studie, nach Aussagen der jungen Teilnehmer vor allem um Geld und Ruhm ging, waren gegen Ende des Lebens ganz andere Werte von Bedeutung: Beziehungen. PartnerIn, Freunde, Familie. Mehr Informationen zu dieser aufschlussreichen Studie findest du in den Shownotes.

Nach dieser großen, gedanklichen Hafenrundfahrt hoffen wir, dir einen besseren Begriff vom Werk und seiner Rolle im Leben gegeben zu haben, mit einigen neuen Blickwinkeln und Hilfsmitteln um sich auf den Weg zu machen. Was ist dein Werk, an dem du arbeiten willst?

Mit diesen Gedanken wollen wir dich entlassen, nach der ersten Staffel Fugengold. Wir arbeiten weiter an unserem Podcast Werk und melden uns in Kürze mit neuen Episoden zurück …


Shownotes:

Der Meister der Prokratination: TED Talk von Tim Urban “Inside the mind of a master procrastinator”

Der angesprochene “Life Calendar”.

Mehr Informationen und Hintergründe zur Harvard Langzeitstudie.

Der TED Talk zur Studie “What makes a good life?” von Robert Waldinger.

Marc Süß