Episode 10: Nothingness
Corona Shutdown. Homeoffice. Quarantäne. Was machst du so Zuhause? Nichts? Wir auch! Aber … was ist das denn genau, dieses “Nichts”? Bei näherem Hinsehen wird schnell klar: verdammt viel!
“Nichts” sagt sich leicht. Und scheint so einfach. Doch das Nichts kann tatsächlich sehr viel sein! In der aktuellen Podcast-Episode spüren wir der großen Leere nach. Soviel gleich vorweg: es wird schwere Kost, aber es lohnt sich.
Philosophisch betrachtet ist unsere gesamte Existenz, unser Leben, eingerahmt von Leere. Vor unserer Geburt? Nach dem Tod? Nichts. Zumindest nichts, dessen wir uns sicher sein können. Vielleicht ist das der Grund, weshalb wir so anfällig für Langeweile sind und das Gefühl, ständig etwas erleben zu müssen.
Die meisten von uns haben sich wahrscheinlich noch nicht ausführlich mit dem Nichts beschäftigt. Warum auch? Scheint ja nicht viel dahinterzustecken. Kein Fleisch am Knochen, das Thema … weit gefehlt! Schon die Verwendung und Bedeutung des Wortes ist vielfältig: mal geht’s um Abwesenheit, mal um etwas Wertloses, den Schein oder etwas Gehaltloses. Im Französischen gibt es gleich zwei Begriffe für das Nichts: “rien” (das, was nicht sein kann, das Unmöglich) und “néant” (das, was nicht ist, aber sein kann, das Mögliche).
In dieser Folge werfen wir einen Blick auf das Nichts als Leerstelle, den Weißraum im Design und die Pause in der Musik. Das Nichts als Inspiration für Kunst und SciFi-Romane. Und wir haben den kleinen Zeh in die Philosophie Heideggers gehalten und versucht, uns seinen Begriff des “Nichts” greifbar zu machen.
Wagen wir uns also an die Frage heran: Warum gibt es etwas statt nichts?
Rien ne vas plus, liebe Fugis! In diesem Sinne: viel Vergnügen beim Zuhören und Mitdenken zum großen, schweren Nichts. Here goes nothing …
Shownotes:
Heidegger im Gespräch mit einem buddhistischen Mönch
Darstellung zu den Begriffen Heideggers
Heidegger im Spiegel-Interview
“Nothingness” in der Stanford Enzyklopädie der Philosophie
Arvo Pärt: Für Alina
Komponierte Stille: John Cages Musikstück 4'33" und ein Text zum Stück
Ursus Wehrli: Kunst aufräumen