Episode 47: Faulheit
Na, hast du einen faulen Tag gehabt? Und deswegen ein schlechtes Gewissen? Dann wird es Zeit, neu über Faulheit nachzudenken! Wir schauen uns die Bruchstelle der Leistungsgesellschaft an und finden das Gold im Müßiggang.
Faul und träge zu sein hat einen schlechten Ruf. Dabei ist es ziemlich schwer, Faulheit überhaupt zu definieren. Denn der Begriff hat keine wissenschaftliche Definition. Faulheit wird als “Mangel an erwarteter Produktivität” beschrieben – und da liegt auch schon der Riss in dem Thema. Es geht um Erwartung, Situation, Kontext und Gefüge, in dem du dich bewegst. Unsere Idee vom Faul Sein entspringt meist der praktischen protestantischen Ethik.
Somit rührt es von der Idee, dass du durch deine Faulheit anderen zur Last fällst und dir selbst schadest. Aber warum ist träge sein so herrlich einfach? Den Hintern auf der Couch zu lassen ist wie bergab fahren mit Rückenwind. Jede Bemühung kostet Überwindung, auch wenn sie sich später auszahlt.
Über Faulheit sprechen wir oft nur in Bezug auf das Körperliche. Ob es um Sport oder Ernährung geht, selbst im Beruf weckt das körperliche den Anschein von Fleiß. Du könntest am PC sitzen und "arbeiten spielen" – keiner würde dir etwas vorwerfen. Dabei kann die geistige Trägheit mindestens so gefährlich sein, birgt sie doch die Gefahr, die Aufmerksamkeit für das Schöne und die wichtigen Dinge zu verlieren.
Wir finden auch diesmal wieder das Gold für die Bruchstelle im inspirierten Nichtstun, dem Müßiggang. Denn dort entfaltet das Faul Sein eine heilende und inspirierende Wirkung. So wie Innovationen aus der Faulheit, dem Wunsch nach schnelleren und einfacheren Lösungen entsteht, so braucht auch Kreativität manchmal die Langeweile.
In dieser Podcastfolge spüren wir der Balance zwischen Aktivität und Faulheit nach, finden unseren Antrieb und entdecken, welche Rolle das Geld bei alledem spielt.
In diesem Sinne: Füße hoch, gemütlich machen und reinhören.
Shownotes:
Zu faul gewesen, um Shownotes zu sammeln.