Bye, bye Casting

Die aktuelle Folge von Fugengold beschäftigt sich mit den Schauplätzen der Selbstinszenierung in den letzten Tagen der Casting-Gesellschaft. Zwei Musikshows stehen im Mittelpunkt: „The Voice of Germany“ trifft auf „Deutschland sucht den Superstar“.

In beiden Fernsehformaten finden die Kämpfe um Aufmerksamkeit im Spannungsfeld von Talent und Talentlosigkeit, Leistung und Scheitern, Krönung und Verhöhnung, Verwertung und Verzweiflung, Individualität und Konformität, Ego und Selbstwertgefühl statt. @marcus.s.kleiner & @marc.suess fragen sich, welche Haltung wir brauchen, um die Casting-Gesellschaft endgültig zu Grabe zu tragen.

„The Voice of Germany“ erhält von uns eine letzte goldene Schallplatte und „Deutschland sucht den Superstar“ kündigen wir endgültig den Künstlervertrag.

Dabei erwarten wir unter anderem mit Vorfreude die Jubiläumstour zum vierzigjährigem Bestehen einer britischen Indie-Band, diskutieren über die ideale Band für ein Liveprogramm zu Bruce Springsteen, führen Kurzgespräche darüber, warum unsere musikalischen Held:innen niemals an einem Casting teilgenommen haben, stellen uns einige unserer liebsten Musikbücher vor, spüren dem Sound einer Hamburger Genussnacht nach, und hören uns eine kritische Hörerstimme zu unserer eigenen Selbstinszenierung an.

Am Ende fragen wir uns im wöchentlichen Easter Egg, was nach der Casting-Gesellschaft kommen kann und, ob Dieter Bohlen allem zum Trotz als TV- und Social-Media-Zombie Absolut-Mega-Hammer-Geil weitermacht, bis die Bühnenlichter endgültig ausgehen und das Fernsehen auf dem Müllhaufen der Mediengeschichte verrottet.

KRITIK-HOROSKOP ZUR AKTUELLEN EPISODE:

Wer verachtet, muss sich der Verachtung stellen, auch und vor allem durch sich selbst. Das Fugengold Kritik-Horoskop versammelt in jedem Monat zwölf Kritik-Prognosen, die von Kritiker:innen an den wöchentlichen Folgen geübt werden könnten, aber auch Selbstkritiken von Marc und Marcus. Jeweils drei nach jeder wöchentlichen Folge.


Marc Süß