Episode 42: Werte (Teil 2)

Die letzte Episode dieser Staffel, in der wir nach dem Lebenskompass suchen, stellt unsere Werte auf die Probe. Mit einem Dilemma, der Frage nach Tapferkeit und Werten im Wandel.

Nachdem wir im ersten Teil dieses Staffelfinales eine Einführung in den Werte-Begriff und die einhergehenden Bruchstellen diskutiert haben, wird es nun Zeit, das Thema in der Praxis zu testen. Zuerst mit einem Nachmittagsserien-tauglichen Dilemma, in der Liebe, Verrat, Mut, Intrigen, Gier und Sex eine Rolle spielen. Dabei tun sich nicht nur alle erdenklichen menschliche Abgründe, sondern auch die Bruchstellen der Werte in unserer Entscheidungsfindung auf.


Dabei sind es die Werte, die wir im Alltag leben, die uns schwere Entscheidungen erleichtern und unseren Handlungen Motivation geben. Sie geben uns Orientierung und helfen, unsere Ziele zu finden. Mit einem geteilten Wertesystem finden wir auch Verbündete – für Freundschaften, Partnerschaften oder Unternehmungen.

Doch für die Gewichtung und das Leben von Werten ist das Verständnis für absolute und relative Werte wichtig. Während Offenheit, Kreativität und Intelligenz als relative Werte gelten, sind bspw. Mut und Flexibilität absolute Werte. Wir haben darüber diskutiert welche Implikationen es hat, wenn wir auch Gesundheit als absoluten Wert ansehen.

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Im Alltag hat unser Werteempfinden mit Nähe zu tun. Wir tasten uns in der Folge an diese Nähe heran mit Hungerkrisen auf der anderen Seite der Welt, der fehlenden Tapferkeit bei unterlassener Hilfeleistung oder dem Gedankenspiel “Für wie viel Geld würdest du …”.


Opa sprach immer vom Werteverfall der Jugend. Aber können Werte eigentlich verfallen? Vielmehr löst sich durch Individualisierung und Globalisierung der Werte-Kanon auf, es entstehen komplexe Hybride, Werte streiten und beeinflussen sich gegenseitig. Wir haben heute die Freiheit zu wählen, welche Werte wir für uns am wichtigsten empfinden und leben wollen. Die Frage ist: Welche Werte sind das?

Oder wie Frank H. Sauer schrieb:

„Dein Leben besteht aus den Dingen, mit denen Du dich beschäftigst. Wähle!“


Marc Süß