Episode 44: Fluchen

Fluchen hat einen schlechten Ruf. Aber warum eigentlich? 

Gut, manche Kraftausdrücke können anstößig sein. Vielleicht spürst du aber noch den Ursprung von Schimpf und Schande, die Verfluchung, die Unheil bringen soll. Heute ist Fluchen keine ernsthafte soziale Sanktion mehr. Vielmehr ist es in den meisten Fällen eine Art “Tabu Hologramm” – ein Speicherbild, eine Abbildung eines Tabus.


Fluchen hat zahlreiche positive Seiten! Zum einen kann es ein Zeichen von Integrität sein – wer mehr flucht, lügt weniger. Es kann Menschen zusammen schweißen. Und es kann ein Zeichen von Intelligenz sein. Du musst dir übrigens den Mund nicht auswaschen, wen du fluchst – es reinigt bereits. Denn es hilft dir dabei, Emotionen auszudrücken, Ärger abzubauen und sich dadurch besser zu fühlen.


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Du Arsch, so eine Kacke, verdammter Mist, der Griff ins Klo … Während in unseren Nachbarsprachen fast immer sexuell geflucht wird, dreht sich bei den Deutschen vieles um das Fäkale. Da hilft es auch nicht, Ausweich-Worte wie “Sch…eibenkleister” zu verwenden, denn diese werden schon von jedem Kind in Sekundenbruchteilen dekodiert. Ist es dann Aberglaube oder schlechtes Gewissen, sie zu verwenden? Das wirft die Frage nach politisch korrektem Fluchen auf, die wir in der Podcastfolge diskutieren.


In dieser Schmuddelwort-Episode geht es zudem um die Geschichte des Fluchens in der Politik und was wir für heute davon lernen können, wie uns das Fluchen schmelzresistent macht und wie wir mit diesem Laster umgehen können.



Marc Süß